WADITZ BEI BAUTZEN
 
Eine Chronik der geschichtlichen Ereignisse ... & meine Vita

Geschichtliche Ereignisse - Quellen zur Ortschronik

 

Diese Seite ist in Bearbeitung, da immer wieder neue Quellen erschlossen und neue Erkenntnisse eingearbeitet werden.

Vielen Dank für Ihr Interesse!

 

 

 

Ereignisse in Waditz - chronologisch gesammelt:

 

Der genaue Zeitpunkt der Erstbesiedelung der Waditzer Flur ist uns nicht bekannt. Spuren von früher menschlicher Nutzung des Landstrichs führen uns bis in die Steinzeit.


7000 v.Chr.

Mit dem  „Walzenbeil“,  das größte in seiner Form in Sachsen gefundene tritt Waditz in das Blickfeld der Geschichte. Die Anwesenheit von Menschen in der mittleren Steinzeit - Mesolithikum - 7000 Jahre vor Christus kann somit angenommen werden.

 

~ 800 v. Chr.

Aus der jüngeren Bronzezeit 700 - 900 v. Chr. lässt sich ein querstrichverzierter Bronzering mit Stempelenden nachweisen, welcher um 1900 auf Waditzer Flur gefunden wurde.



Beginn der Zeitrechnung

 

~ 600

Nach dem 6. Jahrhundert hat sich vermutlich eine Gruppe aus dem Stamm Milzener in der Nähe der Waditzer Quellmulde, an den heutigen Dorfteichen, niedergelassen. Es können nicht viele Menschen gewesen sein, denn die Fluren gaben nur für einige Familien ausreichend                 Nahrung.

 

~ 1100

Nachweise von Tongefäßen des 11. bis 12. Jahrhundert beweisen die Nutzung und Bewirtschaftung von Bauernhöfen  im Bereiches des nördlichen Dorfteiches (heutige Grundstücke Nr. 17 und 18). Sie zeugen von der Sesshaftigkeit der Siedler im mittelalterlichen Waditz.


1135

Die böhmische Herrschaft beginnt im Territorium der heutigen Oberlausitz.

 

~ 1150

Dieser Denkstein, an der alten Straße von Drehsa nach Waditz, ist wohl für einen getöteten Menschen im Mittelalter aufgestellt worden. Der einfache Stein mit einem Rillenkreuz steht etwa in der Mitte der so genannten "Horschau" einem kleinem Wäldchen nordöstlich von Waditz.

 

 

 

 1200
 
  1250

Am 11. September wird Heinricus de Wadewicz in einer Urkunde des Bischofs von Meißen genannt. Die Pergamenturkunde ist mit einem in Pergament eingenähten Siegel versehen. Das Siegel hängt an roten seidenen Schnüren. Die Urkunde liegt im Domstiftsarchiv Bautzen.


1252

In einer Urkunde wird erstmals die Handelsstraße "strata regia", die via regia erwähnt. Der mittelalterliche Straßenverlauf im Abschnitt zwischen Bautzen und Görlitz, führt als "kleine Görlitzer Straße"   nördlich am Ort vorbei. Ein Hohlweg Abschnitt ist heute noch auf der Flur Waditz, nördlich des   so genannten Flurstücks " Na Zapalach" = "Brandstelle" erkennbar.   


1268

Die Oberlausitz wird in den Kreis Bautzen und den Kreis Görlitz aufgeteilt und von so genannten "Kreishauptmannen" geführt.


Unter der Herrschaft  Premysl II. Ottokar 1253 - 1278 wurden so genannte Brakteaten als silbernes Zahlungsmittel geprägt.

 

 

 1300

Als bekanntestes Zahlungsmittel wurde durch  König Wenzel II. der "Prager Groschen"   eingeführt.

Die Abbildung zeigt einen zeitgenössischen Groschen aus der Regierungszeit des Kaisers des Deutschen Reiches Karl IV. welcher auch König von Böhmen war.

1547 wurden die letzten "Prager Groschen" geprägt.


1346

1346 wird der Sechsstädtebund, ein Verteidigungsbündnis, zum Schutz vor dem Raubrittertum gegründet. Görlitz, Bautzen, Löbau, Lauban, Kamenz und Zittau gehörten diesem Bund an. Waditz konnte erst ab 1505 als Bautzener Ratsdorf von diesem Bündnis profitieren.   

 

~ 1350

Dieses mittelalterliche Sühnekreuz befindet sich zwar nicht auf Waditzer Flur, aber an der alten Straße zwischen Drehsa und dem Wäldchen "Horschau" an der Waditzer Flurgrenze. Ob es an eine Mordtat oder an ein Unglück mit einem Wagen erinnern soll bleibt wohl für immer im Dunkel des Mittelalters verborgen.

 

1376

In diesem Jahr wird in einer Urkunde aus dem Domstiftsarchiv Bautzen ein „Hentschil de Wadewicz“ genannt, der als Nachkomme des Waditzer Rittergeschlechts gilt.

 


1400

 

1406

Am 16. Juni  ereignete sich eine Sonnenfinsternis. In der Bautzener Chronik wird berichtet, dass  am Tag Licht entzündet werden musste.
               

1419

Im Rentenregister der Landvogtei Bautzen sind "in vigilia Walpurgis" also jeweils am 30. April,  an Abgaben vom Dorf "Wadewitz" 3 ½  (Groschen ?) Rente zu entrichten.

Im selben Jahr beginnt der Hussitenkrieg und bringt jahrelang unruhige Zeiten.
                  
               

~1425

In dieser Zeit könnte  Hanns von Lautitz in den Besitz von Waditz gekommen sein.
                   
               

1428

Durch den Besitzer des nachbarlichen Rittergutes in Meschwitz, Heinczel von Maxen, erfahren wir, dass dieser am 14. November gemeinsam mit dem Rittergutsbesitzer von Kleindehsa die Husitten ausspähen sollte. 1430 und 1431 „focht er tapfer mit gegen die Husitten“. Ob der Waditzer Ritter Hans von Lautitz mit dabei war erfahren wir leider nicht aus dieser Quelle.
                  
                

1429

In der Bautzener Chronik wird berichtet, dass am 12. Oktober  die Husitten vor der Stadt Bautzen erschienen und diese belagerten. Nach drei Angriff Tagen ziehen sie erfolglos ab. Vermutlich brannte Waditz in diesen Tagen nieder, denn bei den archäologischen Untersuchungen im ehemaligen Rittergutsbereich zeigten sich  deutliche Brandspuren in den Sondierungsschichten  dieser Zeit.


Zeitgenössische Darstellung  Quelle: http://www.handschriftencensus.de/9134

Text vom Bild oben links:

"Hier liegen die Hussiten vor Görlitz mit großer Macht und das hat Hans von Polenz gemerkt mit dem Landvolk und gewann den Hussen an der Wagenburg und erstachen sie alle."

 

1436

Der Hussitenkrieg wird beendet.

                  
 1441

"Ich Hanns von Lautitz zu Wadewicz gesessen"..., verkauft am 23. April sein Vorwerk (Lehngut)an Petir Lipize zu Konewitz mit allem Zubehör und einem Lehnpferd für 100 Mark gute Böhmische Groschen. Zeugen waren: Randagk zu Wuyst, Koppriczer zu Blesaw, Donath von Drehsaw, Hannus Lutenfleger, Hanus Lipicze von Pomerwicz u.a. .

 

Vom Lehnpferd (?) wurden in einer datierten Sondierungsschicht aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zwei halbe Hufeisen und ein gotischer Sporen gefunden. Links unkonserviert, rechts gereinigt und konserviert.

Maßstab oberer Bildrand 13,5 cm lang.

 

~ 1465

In dieser Zeit könnten Mertin, Mathei und Domas Lipize die Söhne des Petir Lipize in den Besitz des Gutes gekommen sein.

 

1469

Matthias Corvinus, König von Ungarn, wird König von Böhmen. Waditz gehört demnach einige Jahrzehnte zum Königreich Ungarn. Der Halbgroschen zeigt das Wappen von Corvinus.
                  
 

1493

Zu Michaelis werden wiederkäufliche Zinsen in Wadewitz erwähnt. Das Stift hatte "bei Richter und ganzer Gemeinde 2 rheinische Gulden" Zinsen.

 

1499

"Anna von Schomburg zu Meschwitz überträgt am 15. Februar einige Güter von Meschwitz, Wadewittz und Schönberg an den Hauptmann zu Budissin Albrecht von Schreibersdorf“.

 


1500
              

1505

Am 14. Februar findet eine Kaufberedung  zwischen Georg von Schönberg zu Meschwitz, dem Bürgermeister und den vier Ältesten der Stadt Bautzen statt, bei der es um die Güter                   von Meschwitz und Wadewitz geht.

Mit  Übergabe eines im März ausgestellten Lehnbriefes vom Böhmischen König wird die Stadt Bautzen Eigentümer der Dörfer Wadewitz und  Meschwitz.


1515

Georg von Schönberg "zu Meschwitz gesessen" bekennt für sich, sein Weib Anna und seinen Erben, dass Bürgermeister und Rathmannen der Stadt Bautzen ihm 500 Gulden für die Güter Meschwitz und Waditz, die er ihnen verkauft hat, bezahlt haben.


1523 /24  

In diesen Jahren beginnt  in der Oberlausitz die Reformation, die sich jedoch nur zögerlich durchsetzen konnte.

 

1534

Eine Steuerliste aus diesem Jahre gibt erstmals Aufschluss über alle in Waditz vorhandenen und steuerpflichtigen Bauerngüter:
               

Paul Lehmann
                  

George Jacoff  [Jacob]
                 

Mattes Subsch [Zubsch]


Bartusch Sawer [Sauer]
         

Hans Lipitsch 

        

Hanns Spannke [Spahn]


Im Verzeichnis der Ritterpferde im Land Bautzen werden für Waditz zwei Pferde angegeben, die der "Adel dem Amt zu tun verpflichtet und schuldig" ist.

 

1540

Waditz wird von Bautzen nach Hochkirch eingepfarrt.

                  
               

1547

Der Böhmen König Ferdinand I. kommt durch den Pönfall in den Besitz des Ratsdorfes. Zu dieser Zeit gibt es im Ort 6 Bauern davon 5 Hüfner und 1 Lehngutbauer
                  
               

1547

Durch den Pönfall kam Nickol Frankenstein, ein Bautzener Bürger, in den Besitz von Waditz und anderer umliegender Dörfer. Am 6. Januar 1567 verkaufte er dann seinen ganzen Besitz wieder an die Stadt  Bautzen. 
 
              

1547

Am 1. August wird im Bautzener Kammermemorial ein Merten Lehmann zu Wadewitz genannt, der mit Caspar Tschilitschke von Peschen, Gregor Spolnig zu Boblitz und Mattes Keiser, die eine Reise nach Glogau (Glogow jetzt Polen) gemacht hatten und nun bezahlt wurden. Ebenso müssen die Herren Oberreiter an Mattes Subsch zu Wadewitz Geld zahlen.
                  
              

1550

Im Historischen Ortsverzeichnis wird  ein Bauernhof in Waditz als „Lehngut“  genannt.

 

 

1551

Bisher ist noch unklar wie Dr. Frantz Göritz in den Besitz des Dorfes gekommen ist. Er tritt 1538 erstmals in Erscheinung und vertritt gemeinsam mit Jakob Schilling als Rat von Kurfürst Joachim II. auf dem Speyerer Versammlungstag die vorgeschlagene Kirchenordnung. Göritz musste auch als Abgesandter mit Vertretern der Sechsstädte im August 1547  an den Prager Hof  um König Ferdinand zu besänftigen.

 

1566

"Niicol Frankenstein der Jüngere wird auf schriftlichen Befehl und mit Vollmacht seines Vaters "Nicoln Franckstein" am 1. November Eigentümer der Einwohner der Dörfer "Wadewytz" und Blösa.


 

1567

Im selben Jahr führt Kaiser Maximilian II. die so genannte „Rauchsteuer“ ein. Diese Steuer richtete sich nach der Zahl der Rauchfänge. In den Städten wurde jedes bewohnte Haus als ein Rauch angesehen. In den Dörfern dagegen galt nur ein Hufengut für einen ganzen Rauch. Eine Halbe Hufe demnach ½ Rauch, eine Gärtnernahrung ¼ Rauch usw.
                  
 

1580

Der älteste für Waditz erhaltene Kaufvertrag über einen Bauernhof ist am 24. April zwischen Andreas Spahn als Verkäufer und Merten  Michel aus Basankwitz als Käufer niedergeschrieben worden. Das verkaufte Gut hatte einen beachtlichen Wert von 1200 Taler.

 

1583

Rudolf II., von 1576 bis 1612 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, führt den KLEINEN GROSCHEN = "MALEY GROSS" als Zahlungsmittel ein.

 


1590

Waditz wird erstmals auf einer Landkarte als  D e r f f e l ~ W e d e r i z bezeichnet und als kleiner Rundweiler mit fünf Bauerngütern sowie dem Lehngut  dargestellt. Der vom damaligen Kartographen Oeder gezeichnete Plan zeigt nur wenige Dörfer östlich von Bautzen. Die Landkarten waren zu dieser Zeit nach Süden und nicht wie heute nach Norden ausgerichtet. Der als S t e i n i c h t h ü b e l   bezeichnete Berg ist der  Waditzer Basalthügel, der als besondere Landmarke schon damals extra bezeichnet wurde.


                

1591

Wegen des Wasserlaufes in Waditz wird am 18. Juni ein Vertrag zwischen Merten Michel und Merten Lehmann zu Waditz abgeschlossen.

 

 

1600

1601

Am 8. Mai wird zwischen Merten Lehmann und Merten Spahn, sowie zwischen Marcus Sauwer und der Gemeinde eine Besichtigung abgehalten. Am selben Tag wird ein Vergleich zwischen Merten Spahn und Peter Kutte wegen eines wüsten Feldes verhandelt.

 

1603

Am 25. November findet ein Vergleich zwischen Paul Subsch und seinem Sohn Hans statt. Es werden die mütterlichen Erbegelder in Verbindung mit dem Bauerngut geregelt.

 

1607

Am 25. März verkauft Marcus Sauer  sein Gut an seinen Schwiegersohn Hans Lehmann.

 

1608

Am 1. Mai kauft Thomas Subsch das Gut seines verstorbenen Vaters Hans Subsch.

Der Rat zu Bautzen befielt   am 10. Juni dem Lehnbauer Merten Lehmann die Eintragung des vetterlichen Außsatzes der Kinder.

 

1611

Der Bauer Merten Michel und Merten Lehmann schließen einen Vertrag wegen des Wasserlaufes in Waditz ab.

 

1613

Am 1. Mai kauft Mattes Jursig (Jurschig) das "Gütlein" seines verstorbenen Vaters. Die Bauernfamilie Jurschig kauft sich 1650 von der Stadt Bautzen endgültig  frei.

 

1616

Auf  Grund des großen Wassermangels herrscht in der Lausitz eine große Dürre. Die Hungersnot hält bis 1617 an und wird sicher auch das Dorf Waditz betroffen haben.


1617

Der Bautzener „Bürger und Salzhändler“ Paul Subsch legt am 10. Juli ein Testament im Gerichtshandelsbuch nieder. Er ist gebürtiger Waditzer.

 

1618

Mit dem Prager Fenstersturz als Auslöser begann am 23. Mai der Dreißigjährige Krieg.

Waditz wird voerst von den Söldnerheeren der Kaiserlichen und der Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolf verschont.

 

1619

Merten Kutte kauft die „Halbe Hufe“ von seinem verstorbenen Vater Peter Kutte.

 

1621

Am 11. Juli kauft Barthel Kunze  das Gut des verstorbenen Merten Kotte von dessen Brüdern und Schwestern.

 

1622

Der Ganzhüfner Hansen Spahn kauft am 14. August von seinen Brüdern und Schwestern das väterliche Ganzhufengut und regelt die Erbegelder. Die Familie Spahn ist seit 1534 in Waditz ansässig verbleibt in zahlreichen Generationen bis in das 19. Jahrhundert.


1625

Herr Caspar Hübsch ehemals auf Niederkaina und Bürgermeister der Stadt Bautzen wird am 20. November Besitzer des Dorfes. Er stirbt aber schon im Jahr 1643. Ob die Initialen  C.H. und das Symbol für  unendliche Liebe (Herz und ~) in einem Steintrog auf ein  Geschenk hinweisen wird wohl für immer verborgen bleiben.

Zu dieser Zeit gibt es im Ort 2 Ganzhüfner 3 Halbhüfner und 1 Lehngutbauer, die die vollen landesüblichen Dienste leisten mussten.

 1628

Georg Biehar kauft am 25. Februar Thomas Subsches Gut.

1631

Georg Biehar schließt am 26. Januar mit seinem "Eidam“ (Schwiegersohn) Broß Hellwig zu Auritz  einen Vertrag wegen seines Weibes  väterlichen Zustandes.


1634

Am 2.  Mai eroberten die Kaiserlichen Truppen die Stadt Bautzen und nehmen diese schließlich ein. Es ist davon auszugehen, dass auch die umliegenden Dörfer von Söldnertruppen ausgeraubt und nicht selten abgebrannt wurden. Auch Bautzen brennt fast völlig nieder.


1635

Die Oberlausitz und auch Waditz fällt im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges als böhmisches Lehen an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1615-1656).

 

1639

Sächsische und schwedische Truppen belagern erneut die nahe gelegene Bautzen.


1643

Am 27. Juli stirbt der  1582 geborene Caspar Hübsch, nunmehr Ratsherr, Oberkämmerer und Bürgermeister der Stadt Bautzen, sowie Besitzer der Dörfer Kayna und Waditz.

 

Das Dorf Waditz übernimmt schließlich  Dr. Elias Zeetsch.

 

1644

Eine Schäferei soll zu dieser Zeit zum Bauerngut Nr. 9 gehört haben. Auf einem Lageplan von 1805 ist ein besonders großes Gebäude neben dem jetzt noch vorhandenen Wohnhaus (um 1689 erbaut) erkennbar.

 

1647

Nach dem Tod von Elias Zeetsch am 27. November, erben auf Grund noch nicht vollständig bezahlter Kaufgelder wiederum die Nachkommen des Caspar Hübsch  das Dorf Waditz.
  In der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen Anhalt liegt das Original seiner in Dresden gedruckten Leichenpredigt.

 

Elias Zeetsch auf Waditz und Kammerprokurator zu Bautzen wurde am 18. Mai 1588 in Borna, wo sein Vater Kaspar Zeetsch Bürger und Bäcker war geboren. Er erlangte in Borna und Magdeburg seine Schulausbildung und studierte in Strasburg. Dort wurde er 1624 Ratssyndikus und promovierte 1625. In Bautzen hatte er 1638 die Funktion eines Kammerprokurators.

Foto: Titelseite Leichenpredigt Zetsch - Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen Anhalt
 

1648

Ende des Dreißigjährigen Krieges. Besonders die Nähe zur Stadt Bautzen und der „Kleinen Görlitzer Straße“ - ein Abzweig der VIA REGIA - sowie der "Löbauer Straße" dürfte sich durch Truppendurchzüge  negativ auf den Ort ausgewirkt haben. Die Bevölkerungsverluste in der Oberlausitz sollen ca. 43 % betragen haben. Zwei Jahre später waren jedoch alle Güter im Ort besetzt und konnten sich von der Stadt freikaufen.




1650

Die Söhne und Töchter des verstorbenen Bürgermeisters Caspar Hübsch
                verkaufen das Dorf Waditz am 6. Juli an folgende Waditzer Bauern :

Georg  Byhar

Hanns und Peter  Lehmann

Matthes Span

Merten Baruth

Merten Kutte

 

                    Michel Jurschig                    


                  Der Kaufpreis von 4000 Talern und 200 Taler für Steuern sind in je 2 Raten jährlich zu je 500 Taler die 200 Taler Michaelis und Weihnachten 1650 an das Stadtsteueramt zu zahlen. Auf Antrag der Käufer werden bis Fastnacht 1651 die 200 Taler gestundet. Als Zeuge war Hanns Albert aus Rachlau dabei.


1652

Bestätigung am 12. Februar durch den Stadtrat zu Bautzen, der sich nicht nur Ober-, sondern auch Erb- und Niedergerichtsbarkeit vorbehält, dagegen Freiheit von Erbzinsen und verschiedenen Abgaben, sowie städtischen Schutz zusichert. Dafür müssen die Waditzer Bauern jährlich 4 Schock Schutzgeld zahlen.

 

Am 15. April wird durch den Bautzener Notar Johann Cramer ein umfassender "Kauffkontract" des heutigen Bauerngutes Nr. 17, zwischen Hanß Sperling und Georg Biehar fixiert und in das "Dörfer Memorial" eingetragen. Wobei der Kaufpreis von 1130 Taler eine enorme Summe für die damalige Zeit war.

 

Am 12. August 1652 wird das Freigut von Matthes Hansen geteilt. Hans Mutzsching erhält den dritten Teil aller Wiesen, Äcker, Gärten und Holzungen" von seinem Bruder Mattheß Mutzsching.  


1655

Im Winter  1654/55 lässt der Freibauer Hanns Wehle Tannen zu Bauholz schlagen und ein neues Wohnhaus, ein Umgebindehaus in der modernen Stockwerkbauweise errichten. Das besondere am Haus ist der über die gesamte Gebäudelänge verlaufende Laubengang und der reich gestaltete Fachwerkgiebel. Es ist das zweitältetste erhaltene Umgebindehaus in Stockwerkbauweise im Landkreis Bautzen und bis heute unter der Hausnummer 18 erhalten geblieben.


1656

Am 11. März bekommen die "Hübschen Erben" das Kaufgeld für den Freibauernhof von den Brüdern Michael und Paul Jurschig.

 

 


Bauernhof 17 und 18 in Waditz -  Zeichnung: Horst Pinkau 2011


1661

Im Winter 1660/61 wurden etliche Tannen als Bauholz für den Umbau eines neuen Wirtschaftsgebäudes von Hanns Wehle geschlagen und 1661 abgezimmert. Heute ist es  unter der Hausnummer 17 zu finden. In den Neubau wurden vorhandene mittelalterliche Mauern des ehemaligen Rittergutsgebäudes, welches als Vorgängerbau nachgewiesen ist, teilweise mit einbezogen. 

 

1661

Der Bauer Hanns Wehle überträgt am 8. August seinem Stiefsohn George Sperling (Rube) das Ausgedingehaus Nr. 17. Damit ist die Teilung des seit Jahrhunderten bestehenden Bauerngut endgültig besiegelt.

 

1670

Georg Zwahr aus Binnewitz bittet den Rat zu Bautzen die nachgelassene "Gerade" (Hausrat und Kleindungsstücke der Witwe) auszuhändigen. Es handelt sich hierbei um eine Erbschaftsregelung des verstorbenen Peter Hobrack Gärtner in Waditz. Dessen Ehefrau Ursula geb. Zwahr stammte aus Binnewitz.

 

1685

Am 13. Juni kauft George Sperling (Rube) den Bauernhof Nr. 18 von Hanns Wehle.

 

1686

Hans Kutte kauf einen Freigarten in Waditz, der später vertauscht wird.

 

1688

Johann Kschischan wird geboren. Er ist später Schüler in Bautzen und stirbt 1708 in Großpostwitz.

 

1689

Vermutlich durch Unachtsamkeit beim Umgang mit offenem Feuer brannten alle fünf Bauernhöfe vollständig ab. Nur die zwei Fachwerkhäuser  des alten Lehngutes (Nr. 17 u. 18) blieben verschont und deshalb bis heute erhalten.

 

1694

Martin Spahn kauft am 9. Januar die Hälfte des väterlichen Hofes von der Witwe Ursula und den "kriegischen" Erben die in Rachlau und Waditz wohnen. Durch Erbstreitigkeiten wurden die seit Jahrhunderten bestehenden Großbauernhöfe zur Teilung gezwungen. Die Wirtschaftlichkeit leidete in Folge dessen und die Höfe wurden immer mehr aufgelöst.  1767 gab es kein einziges Vollbauerngehöft mehr, sondern nur noch 5 Halbbauern und 7 Gärtner.


1698

In Band IV der Bautzener  Karl Friedrich Techell-Chronik ist auf Seite 698  zu lesen, dass Waditz 2 Rauche, also steuerpflichtige Bauerngüter hatte. Am Ende der Liste hat Techell mit lfd. Nr. 32 und 33 ergänzt: "Herzu noch nach von Waditz von dem Hübschen Erben Guthe" 3 Rauche. Soll heißen, dass die Erben des Caspar Hübsch - ehemals Bürgermeister der Stadt Bautzen, noch drei Bauerngüter verpfändet hatten.

 

 

1700

 

1704

Hans Kutte erhält laut Kaufbriefes vom 12. Januar den väterlichen großen Freigarten. Der Vater Peter Kutte bekommt lebenslanges Ausgedinge zugesagt.


1709

In Waditz leben ca. 60 Einwohner in 13 Häusern

George Barth

Christoph Fleischer

Martin Hoshting [Hartstein]

Martin Kutte

Peter Rube [Sperling]

Anna Rußlanss [Rusel]

Peter Sauer

Martin Span

Hans Waal [Wehle]

Jan Waal [Wehle]

Hans Wizschas [Lehmann]

Martin Wizschas [Lehmann]

George Zschieschan

 

Erste schriftliche Erwähnung einer Schmiede in Waditz „Schmiedegarten des Martin Kutte“ und des „Alten Schmiedes Peter Kutte “. Im selben Jahr schließen die Kutte Brüder einen Tausch zwischen ihren beiden Höfen ab.

 

Im selben Jahr wird der Einwohner Martin Span als Hochzeitsbitter und 1711 als "Kirch Vater" genannt.

 

Margarethe Kschischan und Ursula Kutte heiraten in Hochkirch zwei Männer aus dem Großpostwitzer Kirchspiel.

 

1710

George Zschieschang verkauft seinen Garten nebst einem Zug Ochsen an seinen Stiefsohn George Fischer. Auch Martin Lehmann verkauft sein Halbhufengut an seinen Sohn Hans für 800 Mark. Dabei wird das extra erbaute Ausgedingehäusel zur lebenslangen Nutzung überlassen.

 

1711

Peter Sperling (Rube) (1688 - 1760) erhält am 16. Mai die Gartennahrung, den heutigen Bauernhof Nr. 18 eigentümlich von seinem verstorbenen Vater George Sperling. Die bisherige Bewirtschaftung des Hofes erfolgte durch den Pächter Martin Hedusch, der gleichzeitig Peters Stiefvater war.

 

Im selben Jahr kauft Thomas Probst (um 1685 - um 1750) aus Pielitz den Kleinbauernhof Nr. 14 in Waditz. Er ist vermutlich der Bruder des dortigen Schäfers, der 1728 den in Döhlen Nr. 15 lebenden Peter Kilian im Streit tödlich verletzt hat. Der Schäfer Probst von Pilitz soll daraufhin mit dem Schwert hingerichtet worden sein.

 

1714

In diesem Jahr errichtet Martin Kutte eine neue Fachwerkscheune, die noch heute im Hof Nr. 17 erhalten ist. Das teilweise dabei verwendete Altholz zeugt von einem Vorgängergbäude, dass wohl über dem heute noch vorhandenen gotischen Tonnengewölbe stand.

Am 2. Dezember verkauft George Barth seinen Garten an seinen Eidam George Schramm.

 

1715

Am 30. März kauft Martin Spahn die (Garten)- Nahrung des Christoph Fleischer. 1728 gelang ihm der Rückkauf in die väterliche Nahrung, sodass der alte"Spahn Hof" wiederhergestellt werden konnte.

 

1719

Hanns Wehle verkauft im Oktober sein Gut (heutiger Hof Nr. 15) an seinen Sohn Hanns für 800 Mark Kaufsumme.

 

1722

Die älteste erhaltene Jahreszahl in Waditz mit Initialen C F stammt aus dem Jahre 1722 und wurde von Christoph Flüscher = Fleischer) hinterlassen. Er wird bereits 1709 im Hochkircher Ständebuch genannt. Sein Sohn Hans Flüscher (1714 - 1783) wurde 1767 noch als Ausgedinge Mann genannt. Später tritt diese Familie in Waditz nicht mehr in Erscheinung.

Im gleichen Jahr baut Thomas Probst das bis heute erhaltene Umgebindehaus im Hof Nr. 14.


1724

Hanns Lehmann kauft für 800 Görlitzer Mark das Halbbauerngut Nr. 7 von seinem Vaters Hanns.

 

Am 25. Mai heiratet in Hochkirch George Beer aus Cunewalde, Ursula Paul aus Waditz. Die alteingesessene Familie Paul (Pawes) stirbt 1793 mit Andreas Paul aus.

 

1725

Der erkrankte alte Peter Kutte, ehemals Schmied in Waditz, erhält von seinem Sohn Martin die letzte Rate für den Kauf des Gartens.

 

1727

Eine mit G. H. bezeichnete Granitsteinplatte die einen Brunnen im Hof Nr. 7 bedeckt konnte zugeordet werden. Es handelt sich um die damaligen Besitzernamen Gutte (Kutte) und seinen Nachbarn Hartstein. Mit den Initialen wollte man die gemeinsame Nutzung des Brunnens für alle Zeit dokumentieren.

 

1728

Martin Hartstein verkauft seine "Nahrung" an seinen gleichnamigen Sohn nebst einem "über dem Kirchstiege" gelegenem Feld von 2 einhalb Scheffel.

Auch Martin Wehles Witwe Anna verkauft das Halb Gut an den aus Meschwitz kommenden Peter Biebrach, angedachten Bräutigam für 800 Taler. Die Familie Biebrach stellt seit mehreren Generationen die Müllermeister für die Wassermühle in Meschwitz.

Am 6. August des selben Jahres kauft Martin Spahn d.J. nun endlich den fehlenden Teil der ursprünglichen väterlichen Spahn Hofes von seinem Vater Martin zurück. Somit ist, wenn auch nur kurzfristig, der ursprüngliche Hof wieder hergestellt.

 

1730

 Im Großpostwitzer Kirchenbuch ist am 25. September die Trauung des Waditzer Hans Hostin, Martin Hostins Sohn mit der Witwe Margarethe, Thomas Kolmir von Binnewitz verzeichnet. In der Einwohnerliste von 1767 ist die Familie in Waditz nicht mehr zu finden. Erstmals wird 1709 der Gärtner Martin Hophtingk (Hosting) mit seiner Frau genannt.


1733

Im Ort gibt es 3 Bauern (Halbhüfner), 11 Gärtner (Gartennahrungen) und einen Häusler.

1734

In einer Granitsteinplatte (aufgefunden 2008) wird die Jahreszahl 1734 eingemeißelt.

Es kann bisher nicht nachgewiesen werden, welche Bedeutung diesem Stein zukommt. Ein kürzlich gefundener Kaufvertrag vom 21.12. diesen Jahres könnte Aufschluss über ein abgebautes verfallenes Häuschen geben.


1745

Peter Probst (1723-1779) der neue Besitzer des Hofes Hausnummer 14 lässt sich sein Wohnhaus mit Blockstube umbauen. Dieses Umgebindehaus ist mit wenigen Veränderungen bis in die heutige Zeit erhalten beblieben. Hier befindet sich gegenwärtig die Orgelbaufirma Groß.

1747



Peter Probst baut sich vermutlich eine Hofmauer dessen Schlusstein ebenfalls noch erhalten ist.


1748

Waditz muss als „stadtmitleidendes Dorf“ im „Budissiner Oberkreis“ liegend, für 2 Rauche 4 Taler, 10 Groschen und 6 Pfennige Rauchsteuer zahlen.

 

Im Ort gibt es 4 Großbauern und 7 Gärtner.

 

Thomas Probst (um 1693 - um 1756) ist Gerichtsschöppe in Waditz. Sein Sohn Johann erwirbt das Bürgerrecht in der Stadt Bautzen und heiratet im gleichen Jahr Johanne Sophie Ramuth. Probst übt später das Schneiderhandwerk auf der Fleischergasse in Bautzen aus.

 

1753

Am 6. Juni wird ein Ehevertrag zwischen Martin Lehmann Halbhüfner und Maria Schwar aus Meschwitz abgeschlossen. Maria war die einzige Tochter des Gärtners Hanns Swora in Meschwitz Haus Nr. 33.

 

Im selben Jahr wird das bis heut erhaltene Umgebindehaus Nr. 13 errichtet. Vermutlich wurde es aus dem Stammgut Kutte herausgelöst. 



1756

Peter Sperling (um 1695 -1757) , Gärtner in Waditz verkauft am 6. März seinen Hof Nr. 18 an seine Enkel Tochter Anna geb. Hartstein verehelichte Lowcke in Eiserode mit Rath und Einwilligung des ihr hierzu besonders bestätigten Vormunds George Schramm Gemeindeältester zu Waditz.

Am 16. Mai erfolgte ein weiterer Kauf. Hanns Sockel von Kleindehsa kauft die Großgartennahrung des Schwiegervaters George Schramm für 600 Görlitzer Mark. 



1758

 Während der Schlacht in Hochkirch am 14. Oktober 1758 sind sicherlich auch in Waditz einige Häuser geplündert und Felder in Mitleidenschaft gezogen worden. In den Abendstunden des Vortages bezogen österreichische Truppen, wie auf den Plänen erkennbar ist, auch auf und nahe der Waditzer Flur Stellung.

Im Grundstück Hausnummer 6 hat sich im Türsturz die Jahreszahl und die Initialen 

17  H S  58

erhalten. Vermutlich brannte das Wohnhaus des Gärtners Hans Sockel (1731-1811) während der "Schlacht bei Hochkirch" ab.

 

Am Silvestertag erscheint die Witwe Dorothea Paul mit ihrem Vormund George Schramm sowie George Paul und Andreas Paul mit seinem Vormund Hanns Wahl und Anna Paul mit ihrem Vormund George Stahn. Der jünste Sohn Andreas (1737-1793) erhält entsprechend der Verhandlung den väterlichen Hof mit Verpflichtung des finanziellen Ausgleichs an seine Mutter und Geschwister. Kurz darauf heiratet er Agnes Schuler (1737-1807). Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.

 

1759

Am 10. Juni wurde die Verlobung zwischen Hanns Sockel und "Annen Stahn" gefeiert und sechs Tage darauf eine Eheabredung beschlossen. Es verspricht der Brautvater dem Bräutigam 300 Görlitzer Mark Mitgift zu überlassen.

Am 24. September abends 9 Uhr werden in der Familie George und Maria Spahn Zwillinge geboren die jedoch nicht lebten.

1760

Am 19. März kauft Johann Wehle die Gartennahrung Nr. 18 von Hans Lowcke, der diese von seiner verstorbenen Frau Anna, geb. Hartstein geerbt hatte.

"...wie die Eintragung deßen in das Dorff Kauf Buch de Anno 1635. Budissin, den 19. Martü, 1760 Erdmann Gottfried Schneider ..."

 

Im gleichen Jahr baut sich der Bauer Lehmann im Hof Nr. 7 ein neues Wohnhaus. Der spätbarocke Korbbogentürsturz zeigt nur die Jahreszahl 1760.


 

1762

Hans Kutte (1742-1783) kauft am 6. Februar von seinem Vater Martin für 330 Mark die Kleingartennahrung Hausnummer 17. Der Sohn Hans bekommt die Berechtigung das Wasser aus dem Brunnen, des dem Vater besitzenden Großgarten zu holen.

Am 5. Dezember kauft schließlich der zweite Sohn von Martin Kutte den väterlichen Gartendaselbst für 500 Mark . Welcher Hof dies war ist noch nicht ermittelt.

 

1763

Am 15. Oktober kauft Martin Stahn die Hälfte des ehemaligen Christoph Fleischer Garten.

 

1766

Peter Probst baut an der nördlichen Traufseite seines Wohnhaus einen Erweiterungsbau an, ob sich darin ursprünglich ein Backofen befunden hat ist nicht mehr nachweisbar..

Im selben Jahr wird George Spahn als "landeshauptmannschaftlicher Schutzuntertan zu Döhlen, jetzt in Watitz wohnhaft" genannt.

 
1767

In Waditz leben 38 Einwohner in 12 Häusern:

5 Halbbauern und 7 Gärtner:

Hans Wehle

Michael Lehmann

Johann Lehmann

Peter Spahn

Martin Kutte

Martin Hartstein

Johann Lehmann

Hans Sockel

Hans Fritzsche

Peter Probst

Andreas Paul

Martin Spahn

 

Martin Spahn d. Ä. (1706 - 1773), Geroge Spahn, Hans Fischer und Hans Wehle d. Ä. werden als „Ausgedingemänner“ genannt. Martin Lehmann ist Gerichtsältester.

 

1768

Martin Spahn (später Spann genannt) wird als Sohn einer seit mindestens 1534 in Waditz ansässigen Bauernfamilie geboren. Er heiratetet Johanna Karaoline Streit und wird 1815Geistlicher in Vetschau. Dort stirbt er 1845 als Oberpfarrer.


1771

George Schramm (1688-1771), Gemeindeältester in Waditz, stirbt im hohen Alter von 83 Jahren

 

In einem Gerichtsschreiben des streitsüchtigen Bauern Wehle vom 21. Februar werden folgende Zeugen genannt:

Martin Lehmann als Gerichtsältester

Michael Lehmann als Halbhüfner

George Spahn als Halbhüfner

Martin Kutte als Gärtner

Martin Hartstein als Gärtner

Hanns Sockel als Gärtner

Peter Probst als Kleingärtner

Hans Lehmann als Gärtner

Peter Sobe ? als Kleingärtner

genannt.

 

1772

Johann Spahn wird 1772 Nahrungsbesitzer im Hof Nr. 3. Der Rest vom Türsturz des alten Wohnhauses wurde als Fenstergewände im Neubau 1853 wieder verwendet. Beim Abriss dieses Gebäudes am 16. Sept. 2011 konnte der Stein geborgen werden. Beim reinigen fiel auf, dass sich der damalige Steinmetz mit der Ansichtsseite geirrt hatte. Die sieben hat er nicht fertig gestellt und musste auf der richtigen Fläche neu anfangen.

 

1775

Ein Gerichtsverfahren zwischen der Gemeinde Waditz und dem ansässigen Bauern Hans Wehlesoll klären, ob verschiedene Verpflichtungen Wehles gegenüber der Gemeinde verrichtet werden müssen.

 

1776

Peter Lange (1749 - 1813) aus Quatitz gebürtig wird durch die Heirat der Tochter des Peter Probst Besitzer vom Kleinbauernhof Nr. 14

1777

Im Ort werden 4 Bauern, 5 Gärtner und 4 Häusler gezählt.


1779

Johann Spahn verewigt sich mit seinen Initialen J.S. 1779 in einem Schlussstein der in einerScheunenwand im Grundstück Nr. 3 erhalten geblieben ist.


 1788

Am 1. November entstand im Ausgedingehaus des Großgärtners Peter Spahn ein Feuer, welche dasselbe mit allen Habseligkeiten des Mieters Lelanz und viel Flachs des Eigentümers vernichtete.

Der Bürger "Fritzsche von Waditz" wird als Mitglied der Kaufmanns Societät in Zittau geführt. Hans Fritsche wird 1767 noch als Gärtner in Waditz genannt.

 

1796

Die Witwe Anna Kutte stirbt im hohen Alter von 82 Jahren und 2 Monaten.

 

1797

Michael Wicas (Lehmann) stirbt am 21. Januar im hohen Alter von 87 Jahren, weniger 1 Monat.

 

 

1800

1801

Am Sonntag den 11. Januar stirbt der Bauer Martin Lehmann im hohen Alter von 81 Jahren, 9 Monaten und 10 Tagen. Er war 30 Jahre lang „Ortsrichter“ in Waditz.


1807

Im Ort gibt es 2 Bauern, 5 Großgärtner, 6 Kleingärtner, 3 Häusler und einen Hausbesitzer.

1813

Waditz wird im Verlauf der Kriegsereignisse mehrfach mit Truppen tuschiert. Zum Glück gab es keine Brandschatzung im Dorf.

1815

Der Tischler Geselle, George Lange stirbt mit nur 29 Jahren im Haus Nr. 14.


1818

Am 1. Februar kauft Johann Wehle von seinem Vater George Wehle, der seinerzeit „Ortsrichter“ in Waditz war den Bauernhof Nr. 18. Johann besitzt und bewirtschaftet bereits den Hof Nr. 4.

Vor dem Haus Nr. 16 befindet sich im Graben eine Steinplatte mit den Initialen H W und der überarbeiteten Jahreszahl 1818 die zu 1918 verändert wurde. Hans Wehle war der Eigentümer der Kleingartennahrung 1818 und Hermann Wetschel 1918. (Abb. nachbearbeitet)

 

1820

  In der am 29. Januar gültig gewordenen Landesverordnung, für das sächsische Gebiet wurde die Anbringung von Wegweisern und Ortstafeln befohlen. In dieser Zeit dürften auch die drei Wegweiser auf Waditzer Flur aufgestellt worden sein.

       
1821

August Wehle, Besitzer der Gartennahrung Nr. 9 lässt sich ein neues Türgewände herstellen. Es befindet sich heute im Stallgebäude des Hofes.

Im gleichen Jahr beginnt der intensive Steinbruchbetrieb und damit der Abbau der Basaltsäulen auf dem Nabocks hora, 257,8 Meter ü.NN. Der Basalt wurde zu Schotter verarbeitet und beim Straßenbau, besonders beim Ausbau der heutigen Bundesstraße 6 gebraucht.


1826

Im Wohnhaus Nr. 15 hat sich ein besonders Türgewände aus Granit erhalten. Es zeigt wenige Reste der Jahreszahl 1826 und die Initialen AK. Diese Art der handwerklichen Ausführung mit erhabener Schrift ist selten zu finden. Bei der erhabenen Schrift wird im Gegensatz zur vertieft eingehauenen Schrift nicht die Schrift eingehauen, sondern der Stein um die Schrift herum abgearbeitet. Der damalige Besitzer Adam Kneschke war seinerzeit der Ortsrichter in Waditz und wollte auch seine besondere Stellung im Hauseingang zur Geltung bringen.


1827

In Waditz wird August Kutte als „Oberamtsbote“ genannt.


1831

Die erste Flur- und Grundstücksvermessung findet unter der Leitung von Karl Hornburg statt. Ein Liquidationsschein über die damals erfolgten Vermessungsarbeiten am 20. April gibt Auskunft über den Arbeitslohn von 8 Taler.



 
1833

Eine neue Brücke mit Steindeckern wird über den Ablauf des Dorfteiches gebaut.

Die Inschrift auf dem Stein lautet: 18  AK  33 (Andreas Kutte od. Adam Kneschke). Die Initialen J. L. und J. W. stehen für Johann Lelanz und Johann Wehle. Das C. könnte für Commune stehen, denn die darüber führende Straße wurde zeitgenössisch Communikationsweg genannt.

Im April 1833 wird der Großbauer Johann Wehle, dem ebenfalls der Hof Nr. 18 gehört, Eigentümer des Hofes Nr. 3. Zwölf Jahre später verkauft er letzteren an seinen Sohn Andreas Wehle für den beachtlichen Preis von 1316 Taler.


1834

Bei der Volkszählung werden 88 Einwohner in Waditz erfasst.

1836

Carl Friedrich Naumann beschreibt den Basalthügel bei Waditz wie folgt: „Eine flache Kuppe bei Waditz an der Straße zwischen Bautzen und Löbau. Nach der Mitte konvergierend säulenförmig abgesondert. Die Oberflächen der Säulen wellenförmig aus- und eingebogen.“


1838

Der zweite große Dorfbrand nach 1689 ereignete sich am 7. August 1838. Er legte etwa 8 Wohnhäuser sowie einige Scheunengebäude in Schutt und Asche.

Ein Gasthaus wird erstmals urkundlich genannt. Nachweislich entrichtet 1849 Johann Lelanz Haus Nr. 7, 1 Taler und 20 Neugroschen Consessionsgeld für Schank und Brotbacken.


1839

Die 1. Gemeinderatswahl nach Inkrafttreten der neuen Landgemeindeordnung von 1832 fand in der Wohnung des Richters Kneschke Haus Nr. 15 statt.

Andreas Wehle wird als Vertreter der sogenannten "Unansässigen" gewählt.

In den Gemeindevorstand wird von den "Ansässigen" Adam Kneschke als Ortsrichter und Johann Lelanz als Gemeindeältester gewählt.

1839

Nach dem großen Dorfbrand entstehen mehrere neue Wohnhäuser:

Haus Nr. 5 (nicht sicher) 

Haus Nr. 7  Johann Lelanz  Türsturzinschrift:  J. L. No. 7  1839

Haus Nr. 8    Adam Lehmann    Türsturzinschrift:  18 A. L. 39 



 
1844

Bei der 2. Gemeinderatswahl wird Johann Kroschk Nr. 14 gewählt.


1845

Andreas Wehle kauft im August von seinem Vater Johann Wehle das Bauerngut Nr. 3 für den Preis vom 1316 Taler und 20 Neugroschen.

Im Oktober 1845 kauft Peter Kutte den Bauernhof Nr. 17 von seiner verwitweten Mutter Agnete Kutte geb. Hantusch.
 
1846

Im April erhält die Gemeinde Waditz von der Königlich Sächsischen Eisenbahn 31 Taler, 25 Groschen und 4 Pfennig Entschädigung für die Benutzung der Gemeindestraßen zum Bau der Eisenbahn.

Am 17. Dezember konnte der Eisenbahnbetrieb auf der Strecke von Bautzen nach Löbau aufgenommen werden.


 

1848

In der sorbischen Zeitung Tydźenske Nowiny vom 30.11.1848 wird berichtet, dass wegen eines Neubaus ein Haus abgerissen wurde in dem bisher der Oberbahnwärter Schmidt wohnte. Das viereinhalb Jahre alte Töchterchen Maria Elisabeth Schmidt spielte draußen vor diesem Haus. Drinnen wurde ein Mauerstück niedergerissen, welches nach außen fiel und das arme Kind unter sich begrub. Zum Leidwesen der Eltern konnte es nur tot unter den Trümmern hervorgezogen werden.


1849

Carl Friedrich Steglich wird als „Bahnwärter bei Waditz“ genannt. Er stammt aus Zarthau und heiratete im gleichen Jahr in Kittlitz Magdalene Symme, die Stieftochter des Johann Schmidt aus Großdehsa.


1852

Johann Lelanz Nr. 9 übergibt die Schankgenehmigung für Bier und Branntwein an den Besitzer des Hauses Nr. 14 ab. Im Folgejahr eröffnet daraufhin Johann Kroschk den Ausschank in seiner Behausung.

1853

In diesem Jahr finden umfangreiche Umbaumaßnahmen am Haus des Andreas Kroschk Nr. 14 statt. Ebenso ließ er einen neuen Türstock mit der Inschrift A.K. NR.14 sowie G.S. und D.H. einmeißeln. G.S.D.H. ist die Abkürzung für GOTT SEGNE DIESES HAUS.



1855

Andreas Wehle seinerzeit Besitzer des größten Bauerhofes im Ort, baut sich ein für die damalige Zeit besonders großes und modernes Wohnhaus in Massivbauweise mit Drempelgeschoss und Trapezdach. Es spiegelt den einstigen "Reichtum" eines Bauern in der Mitte des 19. Jh. wieder. Im Türsturz hat sich die Jahreszahl mit den Initialen A.W. und die Haus - Nr. 3 erhalten.

In der Zeitschrift des Königlich Sächsischen Statistischen Landesamtes Leipzig 1855 werden für Waditz 18 bewohnte Gebäude bzw. Familienhaushaltungen sowie 110 Bewohner angegeben.

Im gleichen Jahr wird Peter Kutte Nr. 17 als Ortsrichter bestätigt.

1859

Die Gemeinde schafft sich für 2 Taler 27 gr. und 5 Pf. einen neuen Salz Waagebalken an. Ebenso "justierte und geeichte Gewichte, für die 26 gr. an C. E. Techell in Budissin" zu bezahlen waren.

1867

Peter Kutte Haus Nr. 18 (jetzt 17) lässt sich einen neuen Pferdestall unmittelbar am Dorfanger erbauen. Im Granitgewände zwischen den beiden Giebelfenstern findet sich das Baujahr und die Initialen P. K.. Im Fenstersturz neben der Haustür dagegen ist die alte Hausnummer 18 und P.K. erkennbar. Erst in den 1920er Jahren wird der Stall in eine Werkstatt umgebaut.


1868

Im Ort gibt es 2 Bauern, 6 Großgärtner, 7 Kleingärtner und 2 Häusler.


1869

Nach Aufforderung des „Königlichen Gerichtsamtes“ im Jahr 1869 "Über die Einführung nächtlicher Schutzwachen zur Abwendung der so vielfach entstandenen Schadensfeuer" wurde nun ein „Nachtwächter“ gesucht. Dieser sollte durch die vorbeugende Kontrolle aller Gebäude im Ort und der angrenzenden Felder auch Brände verhindern. Der letzte „Tag- und Nachtwächter“, in Waditz war Traugott Koppatsch. Er wohnte im „Anbau“ auf dem Grundstück Nr.12 und verrichtete bis zum Ende der 30er Jahre seinen Dienst.


1870 - 71

Deutsch - Französischer Krieg.

Am 30. November 1870 fällt in Frankreich in der heute 3800 Einwohner zählenden Gemeinde Étrépagny der Waditzer Soldat August Biele. Sein Vater Johann hatte erst 1862 von Marie Lelanz das kleine Häuschen Nr. 11 erkauft.

Bei der Volkszählung 1871 werden 123 Einwohner in Waditz erfasst.

1872

Die Gemeindevorstände der östlich von Bautzen gelegenen Orte Meschwitz, Rachlau, Döhlen, Weißig, Blösa, Soritz, Waditz, Steindörfel und Wuischke trafen sich zu einer Beratung "in der Behausung" des Gemeindevorstandes Traugott Richter in Meschwitz. Was hier beschlossen wurde, sollte viele Jahre Bestand haben und dem Wohle aller Gemeindemitglieder im so genannten "Spritzenbezirk Meschwitz" dienen.


1879

Die Fahne der sorbischen Dorfjugend von Waditz und Steindörfel wird geweiht. Sie ist bis heute erhalten geblieben und zeigt auf seidenem Tuch den gestickten Schriftzug:

"K dopomnjecu na 29 septembra 1879 mlodosc z Wadec a Trjebjenc"
Zur Erinnerung an den 29. September 1879 die Jugend von Waditz und Steindörfel

1886

In der Statistik der Lausitzer Sorben - Statistika łužiskich Serbow von Arnošt Muka, Budyšin 1884–1886 werden von 130 Einwohnern in Waditz 116 Sorben (89 %) und 14 Deutsche angegeben.

1890

Bei der Volkszählung werden 117 Einwohner in Waditz erfasst.


1892

Am 29. Juli kaufte mein Ur- Urgroßvater Karl Traugott Matthes (1839 - 1927) von Otto Theodor Zimmmer den Hof Nr. 17. Karl T. Matthes brachte beim Umzug von Lauba nach Waditz seinen Webstuhl und das Spinnrad mit.

Viele Dorfbewohner kamen zuschauen was er mit den Geräten herstellte. Ein Beweis dafür, dass die Weberei nördlich des Czorneboh nicht unbedingt üblich war. Ein Enkelsohn der Familie, Richard Matthes (1904 - 1975) begründete die nachweislich älteste bekannte, private Kakteensammlung Deutschlands. Heute wird diese von Sohn Dieter Matthes weitergeführt und kann in Kleindehsa, Ortsteil Streitfeld besichtigt werden.

1896

Traugott Schneider kaufte den Hof Nr. 1 von Andreas Bräuer und errichtete ein neues, massives Wohnhaus. Die Sandsteinplatte über der Eingangstür im Hof zeigt die Inschrift:

Erbaut mit Gott 1896 T. Sch. (für Traugott Schneider).

1897

Ein Granitstein im Hof Nr. 9 trägt die Inschrift: K. 1897 - hier wohnte Johnn Kutte der Steinmetz war und gleichzeitig die Schankwirtschaft in eigenen Haus betrieb.

 

1899

Im Adressbuch finden sich folgende Personen und ihre Besitzstände mit der Hausnummer:

1 Traugott Schneider – Nahrungsbesitzer u. Gemeindevorstand

2/3 Johann Wehle - Gutsbesitzer

4/5 August Hundack - Nahrungsbesitzer

6 Christoph Wünsche - Nahrungsbesitzer

8 Johann Kloß - Gutsbesitzer

9 Johann Kutte - Gasthofbesitzer

9a Karl Niemz - Bahnwärter

10 Ernst Hantusch - Nahrungsbesitzer

11 Traugott Zieschank - Hausbesitzer

12 Anna Koppatsch - Nahrungsbesitzerin

13 August Hentsch - Nahrungsbesitzer

14 Andreas Kroschk - Nahrungsbesitzer

15 Ernst Pfuhl - Gutsbesitzer

16 Andreas Wetschel - Nahrungsbesitzer

16a Johann Noack - Bahnwärter

17 Traugott Matthes - Dachdeckermeister

18 Johann Pietsch - Gemeindeältester u. Straßenwärter

19 Johann Hetschick -Bahnwärter

21 Adolf Schultze - Gutsbesitzer u. Ortsrichter



1900

 

 

 

Der Waditzer Rundweiler mit der sich anschließenden Blockflur hat eine Fläche von 166 Hektar.

 

In Waditz wohnen 105 Personen.

 

Der originale "Freibrief der Waditzer Bauern" aus dem Jahre 1650 und 1652 wurde von der Gemeinde Waditz an das Hauptstaatsarchiv Dresden übergeben.

1903

Die Königliche Amtshauptmannschft Bautzen verbietet der Gemeinde Waditz die Benutzung des eingereichten neuen Siegels, da sich das Königliche Ministerium des Innern gegen das Führen von Wappen in Landgemeinden ausgesprochen hat. Siegel sind nur ohne Schild und Helmzierde zu führen.

1904

Johann Kutte betreibt eine kleine Schankwirtschaft im Wohnhaus des Bauernhofes Nr. 9.

1909

Waditz tritt aus dem "Meschwitzer Spritzenverband" aus. Die Waditzer Einwohner kaufen gemeinsam eine eigene Handdruckspritze.

Im Jahr 1909 baut sich Traugott oder Paul Schneider eine moderne massive Scheune an die Westseite seines Hofes. Noch heute findet sich die Wetterfahne auf dem Dach. Früher war es üblich, besonders in der Gründerzeit, auch im ländlichen Bereich Wetterfahnen zu installieren. 1945 wird der Hofbesitzer enteignet und das Grundstück geteilt.


1910

Bei der Volkszählung am 1. Dezember hatte Waditz 104 Einwohner.

 

 

 

Das Papier Dienstsiegel der Gemeinde.




1912

8 Grundstückseigentümer schließen sich zu einer „Wassergenossenschaft" - Adolf Schulze und Genossen - zusammen. Der Bau der Leitung erfolgte noch im gleichen Jahr nach der Prüfung durch die Königliche Amtshauptmannschaft in Bautzen.

Gemeindestempelabdruck dieser Zeit.

1914

Traugott Pietsch baut sich 1914 ein neues Wirtschaftsgebäude im Hof Nr. 18. Die alte Fachwerkscheune wurde abgerissen.


1914 -1918

I. Weltkrieg

 

1916 sind von den aus Waditz eingezogenen Soldaten folgende an der Front in Frankreich gefallen:

Soldat - August Hantusch

Sergeant - Ernst Kroschk

Soldat - Ernst Wehle

Ernst Wehle fiel am 4. September in Vermandovillers in Frankreich. Er wurde am 7. Oktober 1884 in Waditz geboren. 
 

1924

Bis um 1924 bestand ein Bahnübergang mit Schranken und Signal an der Straße nach Canitz-Christina. Herr Niemz verrichtete bis zum Bau der Bahnbrücke den Dienst als Schrankenwärter.


1925

Bei der Volkszählung werden 96 Einwohner erfasst die alle der evangelischen Konfession angehören.


1930

Traugott Kroschk reißt die alte Fachwerkscheune im Hof Nr. 14 ab und baut ein neues Scheunengebäude an gleicher Stelle




1933

Bei der Volkszählung hat Waditz 102 Einwohner.


1936

Waditz wird am 1. April nach Steindörfel eingemeindet. Die Gemeinde nennt sich von jetzt an Steindörfel-Waditz.

Somit gehen 97 Jahre selbständige Gemeindeverwaltung zu Ende.

Der 1933 als Bürgermeisterstellvertreter gewählte Johann Sodan (1886-1965) wird 1936 als Ortsbauernführer eingesetzt. Sodan wohnte im Bauernhof Nr. 17 wo auch das Schild "Reichsnährstand" angebracht war.

Der originale Stempel des Ortsbauernführers wurde 2011 bei Bauarbeiten in der Dachtraufe gefunden.




1939

Bei der Volkszählung hat die Gemeinde Steindörfel mit dem Ortsteil Waditz 257 Einwohner.

Im II. Weltkrieg sind 5 Soldaten aus Waditz an der Front gefallen:

Helmut Dammler

Karl Manitz

Bruno Sodan

Kurt Sodan

Max Wetschel


1945

Im April fahren Russische Panzer ungehindert über den Feldweg beim Bauer Pietsch ins Dorf. Der II. Weltkrieg ist endlich zu Ende.

1946

Jährlich wurden Kinderfeste organisiert und gefeiert. Für das leibliche Wohl sorgte man, indem alle Bauern Mehl, Eier, Butter, Zucker und Obst für das Backen der Kuchen spendeten. Es gab sogar Bockwurst, weil alle Bauern neben dem „Abgabesoll“ einige Kilo Fleisch von ihren sogenannten “Freien Spitzen“ (frei verfügbare Fleischmenge neben dem Abgabesoll) abzwackten. Und so konnte ein Kalb geschlachtet und zu Wurst verarbeitet werden. Von den Knochen wurde eine köstliche Brühe gekocht, die damals zusammen mit einer “Semmel“ allen mundete . Bis 1952 wurden diese Feste gefeiert und auch von den Kindern mit viel Freude vorbereitet.


1950

Bei der Volkszählung hat Waditz 149 Einwohner.

 
1960

Am 22. April erfolgte die Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschsft (LPG) „Einigkeit“ Typ I Steindörfel-Waditz. Das Statut und Gründungsprotokoll wurde von olgenden Bauern anerkannt: G. Reichel, G. Sodan, H. Wetschel, P. Mätze, M. Brade, B. Scholz, M. Pietsch, M. Sickor, K. Manitz, J. Unger, E. Schulze und Lelanzes Erben.
 
1969

Es erfolgt der Zusammenschluss mit der LPG „Justus von Liebig“ in Kubschütz.

 

1970

Im schneereichen Winter 1969/70 kam es auf dem Streckenabschnitt zwischen Kubschütz und Breitendorf zu so starken Schneeverwehungen, dass der Zugverkehr tagelang blockiert war. Die sogenannten Interzonenzüge wurden über die Stecke Bautzen - Cunewalde - Löbau umgeleitet. Hunderte von Soldaten waren eingesetzt die Gleise und besonders Bahnübergänge freizuhalten. Foto: Driemel

 

1975

Es erfolgt die Eingemeindung in die Großgemeinde Hochkirch.

 

1975

Vermutliche Angliederung an die Großgemeinde Kubschütz wird vollzogen.

 

1985

Die Waditzer Einwohner ließen aus eigener Initiative die Tradition der Kinderfeste wieder aufleben. Für etwa 17 Waditzer Kinder wurden interessante Feste mit vielen Attraktionen organisiert.

1990

Deutsche Einheit

Am 1. September 1990 wurde die Orgelbaufirma Groß in Waditz Nr. 14 gegründet.

 

1997

Die Einsatzbereitschaft der Waditzer Löschgruppe konnte auf Grund der fehlenden Sollstärke von mindestens 8 Kameraden nicht mehr gewährleistet werden. Daraufhin erfolgte die Überführung der Waditzer Feuerwehrtechnik nach Kubschütz. 125 Jahre Feuerwehrtradition in Waditz gehen zu Ende.

 

1999

Am 16. Mai findet das 1. Waditzer Werkstattkonzert in der Orgelbaufirma Groß statt.


2000

Waditz feiert das

750 jährige Jubiläum

der Ersterwähnung. Bei der Festveranstaltung, die in der Orgelbaufirma Groß stattfand waren der amtierende Landrat Horst Gallert und weitere zahlreiche Gäste zugegen. Im Vorfeld konnte einekleine Festbroschüre gedruckt und veröffentlicht werden.


2000

In Waditz leben 61 Einwohner. Davon sind 14 Kinder unter 18 Jahre.

2001

Am 21. November findet das 2. Waditzer Werkstattkonzert in der Orgelbaufirma Groß statt.

 

2004

Am 23. Oktober erscheint in der „Frankfurter Allgemeine“ Zeitung (FAZ) auf Seite 7 ein halbseitiger Aufsatz über Waditz und die Oberlausitzer Umgebindehäuser.
 
2005

Der jetzige Kanzleramtschef Thomas de Maiziere und die Landeskonservatorin Frau Prof. Dr. Rosemarie Pohlack besichtigten gemeinsam mit Herrn Matthes das 1661 errichtete Umgebindehaus im Hof Nr. 17 und informierten sich über die Volksbauweise der Oberlausitzsowie die Arbeit der Stiftung Umgebindehaus.

 2006

Im März kam es zur Überschwemmung die durch die schnell eintretende Schneeschmelze verursacht wurde. Die Straßen und Dorfteiche waren stark überflutet.

Am 2. Oktober verirrte sich ein Wildschwein in Waditz und blieb im Schlamm des großen Dorfteiches, der mit wenig Wasser gefüllt war, stecken. Es konnte nur noch durch den Jäger erlegt und vor Ort ausgeweidet werden.

 

2009

Das 1932 in der Ortsflur Waditz gefundene „Walzenbeil“, aus der mittleren Steinzeit Mesolithikum (7000 v. Chr.) wird wieder in der neuen Dauerausstellung im Stadtmuseum Bautzen öffentlich gezeigt.

 

Am 28. Mai wurde in Cunewalde der Umgebindehaus Park eröffnet. Der Park mit originalgetreuen Modellen von Oberlausitzer Umgebindehäusern im Maßstab 1:5 weist auf die für die Region typische Volksbauweise hin. Zu sehen sind Nachbildungen von verschwundenen, gefährdeten oder gut erhaltenen Baudenkmalen.

Auch ein Umgebindehaus aus Waditz wird als Modell gezeigt.

Bei Bauarbeiten wird in der 1714 erbauten Fachwerkscheune ein original erhaltener Säbel aus der Schlacht von Hochkirch 1758 gefunden. Sogar das hölzerne Griffstück welches einst mit einer Kordel umwickelt war ist noch gut erhalten.


2010

In der Nacht zum 23. Mai ereignete sich ein Starkniederschlag bei dem 40 l/m² Regen fielen und erneut alle drei Dorfteiche überliefen. Ein Wohnhaus wurde durchflutet.

Am 28. August traten drei neu gegossene Bronzeglocken im Rahmen einer Sternfahrt den Weg zu den Hochkircher Kirchdörfern an. In der Mittagszeit wurde auch in Waditz eine der drei Glocken feierlich begrüßt.

Am 28. September liefen erneut die Dorfteiche durch den Dauerregen über und überfluteten angrenzende Grundstücke.

 

2011

Am 3. Mai lassen Schneemassen die in der Blüte stehenden Bäume teilweise zusammenbrechen.

Das Jahr steht im Zeichen reger Bautätigkeiten. Die Dorfteiche werden geschlämmt und das Trafohaus sowie die Dorfbeleuchtung instand gesetzt.

Die Gemeindestraße nach Steindörfel wird mit einer neuen Schwarzdecke versehen und die ruinösen Gebäude des Hofes Nr. 3 werden abgerissen.

Ebenso finden umfangreiche Bautätigkeiten in den Grundstücken Nr. 17 und 18 statt. Die beiden Fachwerkgiebel zeigen sich in alter Schönheit.

Mehrere Wochen im Oktober und November blieb es regenfrei.

Das Jahr 2011 geht mit ungewöhnlich milden Temperaturen zu Ende.

 

2012

Mit Spitzentemperaturen von über 36° C hat Sachsen am Sonntag den 19. August den bisher heißesten Tag dieses Jahres erlebt.

In der Nacht zum Montag registrierten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes einen neuen Hitzerekord. In Kubschütz (also gewiss auch in Waditz) erreichte die Temperatur mit 25 Grad die wärmste Nacht seit Beginn der Messungen 1945 im Freistaat Sachsen.

Der bisherige Spitzenwert lag bei 23,5 Grad. (dpa)

Im Herbst werden als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Geflügelzuchtanlage Purschwitz neue Straßenbäume entlang der Kommunikationsstraße Richtung Soritz und Canitz-Christina gepflanzt. Einige alte Bäume sind teilweise morsch geworden und müssen weichen.

Am 15. Dezember blockierten bis zu 1,50 Meter hohe Schneewehen die naheliegende B6, sodass die Straße ab 17:00 Uhr bis zum Samstag 11:00 Uhr voll gesperrt bleiben musste. Zahlreiche LKW und PKW schneiten auf der Strecke unweit Waditz ein und blieben liegen. Das THW kam nachts gegen 1:00 Uhr zum Einsatz. (Videolink)

 

2013

Mit der Rückkehr der Bautzener Karl Friedrich Techell-Chronik, die seit Endes des 19.Jahrhunderts spurlos verschwunden war ist nun wieder eine 14 Bändige historische Handschrift nutzbar, in der bisher unbekannte Ereignisse zur Waditzer Geschichte auf ihre Entdeckung warten. Erste Erkenntnisse aus dieser Handschrift, die in der Bautzener Volksbankfiliale einige Zeit öffentlich zu sehen war, konnten bereits unter dem Jahr 1698 eingetragen werden.

Der Sächsische Staatsminister Markus Ulbig übergibt persönlich in der Orgelbaufirma Groß einen Zuwendungsbescheid aus dem Sonderförderungsprogramm für Umgebindehäuser zur Sanierung des 1721 errichteten Hauses Nr. 14.

Im September wurde, nur ein Teilstück, der völlig kaputten Dorfstraße mit Asphalt erneuert. Das Jahr 2013 geht mit ungewöhnlich milden Temperaturen, an einigen Tagen bis zu 13 °C, zu Ende.

 

2014

...nichts besonderes

 

2015

Waditz bekommt endlich eine "neue Dorfstraße". Der Sommer ist sehr lang, trocken und heiß.

Die Orgelbaufirma Groß feiert ihr 25jähriges Firmenjubiläum.

 

2017

Das alte Jahr geht mit milden Temperaturen um die 8° C. zu Ende.

 

 

2018

Nach milden Temperaturen im Januar, ohne Tagesfrost, zeigt sich der Februar mit vielen schneefreien Frosttagen und Temperaturen bis -16 °C.


2023

Die Regenereignisse seit Januar liegen bereits Ende Oktober bei 601 mm. Eine gute Bilanz die auch benötigt wird.

 

 

 

 

 

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aktualisiert am 01.11.2023